Thursday, July 12, 2012

Sammelsurium (117)

Kubanische Impressionen (2)



Traumgrenzen
Die beiden dicken Kubanerinnen kommen von draußen zurück. Ich gehe hinaus, da die Kanadier, die mein Zimmer besetzt hielten, nun endlich zurückgekommen sind. Und ich war gerade wg. des netten Romans von Margret Gibson den Kanadiern wohl zugetan! Den Roman (Traumgrenzen) hatte ich in Caya Largo am Strand in einem Rutsch gelesen.


Der OstDeutsche
Der OstDeutsche, der die Bar auf staksigen Beinen durchschreitet; dünne Stangen. Ein Pink Puffer, der eine Maniküre sucht und damit aber ein ManiküreSet meint; der Kubaner Enrique, den er dazu befragt, kennt sich in der deutschen Sprache besser aus. In Holguin mußte er aus dem FlugZeug, weil er zu betrunken war; ich werde ihn aber nicht darauf ansprechen, obwohl es mich interessiert, was so eine Fahrt mit dem Taxi von dort aus wohl kosten mag. Ein Mann im roten T-Shirt kommt herein und zielt mit einem LötKolben auf die beiden fetten Kubanerinnen.


Engländer
Und der Engländer mit der schmalen Brille, Typ eines FinanzBeamten der unteren Kategorie, der sich an die BarTheke setzt mit der Jovialität und dem Ausspielen seines BekanntheitsGrades von drei vorausgegangenen Besuchen der Bar. Sein hellblaues T-Shirt ist ohne Schweiß; er hat sich für das AbendEssen vorbereitet. Er sieht schwul aus und wirft Blicke nach dem englichen SchwulenPaar, das gerade die Bar betreten hat -: es mag, um mit Afred Adler zu sprechen, auch ganz anders sein, vielleicht blickt er auch nur, weil er LandsLeute entdeckt hat. Dann scherzt er wieder mit der Bedienung, die ihren Busen unter der weiß-blauen Bluse vorstreckt und ihren Po unter den weißen Shorts hebt.


Deutsche und Engländer
Die Frau um die Vierzig, eine Deutsche, mit einem engen schwarzen Rock, die gestern schon in der Frühe an der Bar stand, ist mit ihrem Mann gekommen. Er trinkt einen Mojito, sie einen Cuba libre, naturalemente. Der Mann versucht mit der schweren Stimme eines Deutschen einige englisch klingende Wörter aneinanderzureihen; Kauderwelsch. Man versteht weder was er sagt noch was er meint, lacht aber trotzdem, denn es war wohl belanglos. Der Engländer, mittlerweile nicht mehr im MittelPunkt des Interesses, studiert die Etiquetten der Spirituosen, die ihm gegenüber hiner der Theke in mehreren StockWerken aufgestellt sind und darauf warten, geordert zu werden. Zumeist werden aber doch nur Mojito, Daiquiri, Cuba libre usw. bestellt.


Der etwas dickliche Deutsche
Und der etwas dickliche Deutsche mit dem Bauch unter dem weißen Polo-Hemd, der modischen SonnenBrille mit GoldRand, die vor dem Bauch hängt, Shorts von der letzten AfrikaSafari, wie er wissend lächelt und angesichts des Fleisches auf dem Grill über Speisen referiert. Daumen und ZeigeFinger zu einem Kreis geformt. Frau und Freund lauschen begeistert seinen Ausführungen.






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