Friday, December 21, 2012

Gedanken zum heutigen Weltuntergang



Ich begann den heutigen Morgen (21.12.2012) mit Iron Maiden. Ein wenig Weltuntergang hängt dieser Musik schon an, aber ich freute mich, denn ich hatte die Gruppe schon eine Weile nicht mehr gehört.

Ich bin Pendler. Die Autobahn sah nicht nach Weltuntergang aus. Da waren die Raser, die unüberlegten LKW-Fahrer, die plötzlich ausscherten, die sturen Mittelspurfahrer und all die anderen, neben denen man jeden Morgen auswacht. Im Radio spielte man Tempo di Gavotta von Arcangelo Corelli und Nun singet und seid froh von Michael Praetorius, also Musik, die alles andere als den Weltuntergang symbolisiert.



Martin Luther sagte es zwar nicht, aber ihm wurde der Satz zugeschrieben: "Wenn ich wüsste, dass morgen der jüngste Tag wäre, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen." (zitiert nach Wikiquote) Ich habe gestern kein Bäumchen gepflanzt, aber ein aufgestellt, denn ich habe eine Azalee (? – die bereits auf Twitter bekannte Schwester Waltraud bestimmte die Pflanze als Azalee) geschenkt bekommen. Neben dem Yggdrasil ähnlichen Gewächs daneben steht die Pflanze für den Neuanfang, während Yggdrasil für den Fortbestand unseres Universum stehen soll ... Stopp! Wenn ich jetzt nicht aufpasse, schweife ich zu sehr aber, bringe hier noch die Edelsteinminen in Südafrika und die Ananaszüchter in der Arktis unter.

Wahrscheinlich benötigen wir ab und zu einen Hinweis auf die Apokalypse (hat wahrscheinlich nichts mit der Meernymphe Kalypso zu tun), auch wenn sie die Erde erst in einigen Milliarden Jahren betreffen wird. Interessanterweise ist das apokalyptische Buch des Neuen Testaments (Offenbahrung) dasjenige, dessen Texttreue am wenigsten angezweifelt wird. Daraus sollte man aber nicht den Schluss ziehen, dass alle Chaosmeldungen in der Boulevardpresse wahr und wirklich wären. Und da kommen wir zu unserem Maya-Weltuntergang. Der betreffende Kalender sagt überhaupt nicht über ein Weltende. Man nimmt an, dass der Katastrophenfilm 2012 von Roland Emmerich viel dazu beigetragen hat, dass sich die Mär vom Weltuntergang verbreitete.

In Köln heißt es: „Et kütt wie et kütt.“ Und: „Et hätt noch emmer jot jejange.“

Wie werde ich den Weltuntergang heute erleben? Ich werde weiter arbeiten und manchmal unter Twitter nachschauen, was sonst so geschieht.





1 comment:

  1. Jüngstes Gericht

    Was ist überflüssig und was ist der Sinn des Lebens? Wer über "diese Welt" nicht hinaus denken kann und sich nicht eingehend mit der Zukunft beschäftigt hat, könnte endlos darüber nachdenken, ohne eine Antwort zu finden. Glücklicherweise gab es jemanden, der weiter dachte als alle anderen:

    "Ich glaube – und hoffe – auch, dass Politik und Wirtschaft in der Zukunft nicht mehr so wichtig sein werden wie in der Vergangenheit. Die Zeit wird kommen, wo die Mehrzahl unserer gegenwärtigen Kontroversen auf diesen Gebieten uns ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden wie die theologischen Debatten, an welche die besten Köpfe des Mittelalters ihre Kräfte verschwendeten. Politik und Wirtschaft befassen sich mit Macht und Wohlstand, und weder dem einen noch dem anderen sollte das Hauptinteresse oder gar das ausschließliche Interesse erwachsener, reifer Menschen gelten.

    Die Schaffung von Reichtum ist durchaus nichts Verachtenswertes, aber auf lange Sicht gibt es für den Menschen nur zwei lohnende Beschäftigungen: die Suche nach Wissen und die Schaffung von Schönheit. Das steht außer Diskussion – streiten kann man sich höchstens darüber, was von beidem wichtiger ist."

    Arthur C. Clarke (Profile der Zukunft)

    Um den Kinderkram überflüssig und alles Sinnvolle nicht nur erstrebenswert, sondern auch für alle Menschen erreichbar zu machen, bedarf es "lediglich" der Überwindung der Religion, der Entwicklung des Menschen zum "Übermenschen" (nach Nietzsche).

    Dass diese Entwicklung erst heute erfolgen kann, liegt nicht an mangelndem Wissen, das in den wesentlichen Grundzügen erstmals durch den Propheten Jesus von Nazareth erkannt und bereits vor der Geburt von Sir Arthur Charles Clarke von dem Sozialphilosophen Silvio Gesell explizit beschrieben wurde, sondern an der Unterdrückung des Wissens durch alle aktiven und passiven Erfüllungsgehilfen von Politik (Machtausübung) und Religion (Machterhalt). Aktive Erfüllungsgehilfen sind jene, die etwas "regeln" wollen, was nicht geregelt werden kann, solange es sich durch das vom Kapitalismus befreite Spiel der Marktkräfte nicht selbst regelt; und die passiven Erfüllungsgehilfen sind alle, die nicht selber denken wollen, sondern sich diesen tatsächlich sinnfreien Existenzen unterordnen.

    Getreu dem Motto "wer nicht hören will, muss fühlen" wird somit der eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation, die Natürliche Wirtschaftsordnung, allein durch das Verhältnis zweier kollektiver Ängste bestimmt. Die reale Angst vor der bevorstehenden Auslöschung unserer gesamten "modernen Zivilisation" durch die globale Liquiditätsfalle (Armageddon) muss insgesamt größer werden als die seit Urzeiten eingebildete Angst vor dem "Verlust" der Religion, dem Erkenntnisprozess der Auferstehung:

    Jüngstes Gericht

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