Sunday, February 17, 2013

Über den Friedhofszaun



Also gerade sah ich auf Twitter folgenden Tweet:
Kerstin ‏@anglissima Wer zu faul ist, 500 m zurückzulaufen, muss übers Drehkreuz kletternd aus dem Rosengarten entweichen.

Ich erinnerte mich sofort an eine Begebenheit, die sich vor zwei bis drei Jahren zugetragen hat. Da wanderte ich nach der Arbeit kreuz und quer in der Gegend von Ratingen umher. Schließlich landete ich auf einem Weg neben der A44, der mich zu meinem Auto und der Fahrt nach Hause zurückbringen sollte. Es war ein beschwerlicher Weg, voll mit Brennnesseln, Brombeerranken, umgestürzten Bäumen, über die ich klettern oder drunter durchkrabbeln musste. Schließlich stand ich in einem Meer von Brennnesseln. Und das in Shorts! Ich wollte weder weiter auf dem Weg, allerdings auch nicht zurück. Da war der Zaun zum Friedhof – ich weiß, jetzt wäre eine Friedhofsmauer viel reicher an Assoziationen, aber es war ein Zaun. Dieser Zaun hatte es aber in sich, kein Maschendrahtzaun, sondern ein fester Zaun mit kleinen Rechtecken, in die meine Schuhspitzen nicht hineinpassten. Ich fand einen Baum in der Nähe. Auf dem Friedhof herrschte Ruhe – das gehört sich schießlich so für einen Friedhof. Ich kletterte auf dem einen Baum hoch und hangelte mich zu einem Baum auf der Friedhofsseite des Zaunes. Dort sprang ich aus dem Baum auf die Erde. Ja, und da stand sie nun, wie aus dem Boden gewachsen, die alte Dame mit der Gießkanne. Ich begrüßte sie und sagte noch, ich hätte mich verirrt, was natürlich nicht stimmte, denn ich war mir völlig bewusst über meine Untat. Und ging zum Ausgang des Friedhofs hinaus und weiter zu meinem Auto.

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