Friday, May 31, 2013

FreitagsGedichte 31.05.2013



Galle

Die südliche Küste
Gelb, gelb, gelb
Und der FeuersBrunst entgangen
Wo dunkle Mythen wallen
Sehen wir das Licht
Die Schatten fallen länger
Der Tag in die Nacht
Die Wogen schlagen helle
In der Dunkelheit ans Kai
Abschied vom lärmenden Tag
Im Blick nach Süden


Das schwarze Schiff

PestBeulen und galliger Fluß gelben Eiters
Auf dem das schwarze Schiff flieht
Den Rumpf gefüllt mit edlen Schätzen

In den Häfen drängt es die Piraten
Aus den Tavernen zu den Schaluppen

In Blitzen erkennt sich der Schrecken
Und Angst weicht greller Panik

Auch alte Riten beschwichtigen nicht
Den Zorn Gottes in gischtigen Wogen
Nichts kann den Untergang mehr wehren

Da fährt es vorbei
Das schwarze Schiff
Befreit von Galle, Blut und Pest
Auf Heimat an

Diese kurze Zeit von Glück

Wir schossen die Sonne
Und hievten den Anker

Leicht, leicht flogen wir dahin
Auf blauen Wogen
Die Segel weiß
Und Wölkchen über uns

Am Gestade
Wo weißer Sand
Und weiches Grün
Auf uns gewartet hatten

Dort betten sich die Toten allein

Glück des Lebens

Stunde um Stunde
Stehlen wir uns
Tag für Tag

Sind die nicht glücklicher
Die in den Tag leben?

Und geben zurück
Stunde um Stunde
Dann und wann


Link zu den FreitagsGedichten vom 07.06.2013: http://rheumatologe.blogspot.de/2013/06/freitagsgedichte-07062013.html

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