Monday, January 16, 2017

LaVita




La Vita ist Italienisch für das Leben. LaVita ist nach FOCUS („Fakten, Fakten, Fakten“) ein „einzigartiges Vitalstoffkonzentrat“ [unter FOCUS präsentiert]. Das Bild dieser Werbung zeigt Gerd Truntschka mit Ehefrau Silke leicht bayrisch gekleidet.

Über 70 Zutaten
Toll, könnte man meinen, wenn man 70 Zutaten in seinem Saft hat. Es handelt sich dabei um Kräuter, Früchte, Gemüse, fermentiertes Gemüse, Öle sowie Grünen Tee, Mate und Stutenmilch. Außerdem werden Spurenelemente, Vitamine und weitere Stoffe beigegeben. Dann überlegen Sie einmal, wie viel Sauerkraut, Spinat, Tomate, Thymian, Apfel, Leinöl, Stutenmilch (ups, das sind erst 7 von 70 Zutaten) in 10 ml enthalten sein können. Über die überflüssige Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen ist bereits häufiger berichtet worden. Omega-3-Fettsäuren sind auch enthalten, gerade einmal 30 mg [nach der angegebenen Studie (1)]. Da fehlen dann ja nur noch 1970 mg, d.h. man hat 1,5 % durch LaVita zu sich genommen. Hier ist das Prinzip „orthomolekulare Medizin“ gerade nicht erfüllt. Ansonsten ist die Zufuhr von Spurenelementen und Vitaminen ohne Mangelzustand schädlich (3).

„LaVita schließt die Lücke“
„Oftmals ernähren wir uns nicht so gesund, wie wir es gerne würden.“ Also die Fortsetzung der Schlamperei soll durch den Saft kompensiert werden. Das aber geht nicht. Ich sehe darin eher ein Opfer, das man bringt. So ähnlich war es mit dem Kauf von Ablässen im Mittelalter. Das führte zur Reformation – ist aber eine andere Geschichte. „In 90 Tagen ein neuer Mensch“, verspricht ein grüner Kasten. Der Haken dabei ist, dass eine gesunde Lebensführung dazu führt und nicht die Einnahme Wundersäften. Noch ein Abstecher in die Religion: beim Propheten Daniel geht das bereits mit zehn Tagen. Lesen Sie es einmal in der Bibel nach im 1. Kapitel Buch Daniel.

„Wissenschaftlich bestätigt“
Was ist an „wissenschaftlich bestätigt“ dran? Es wird eine Studie zitiert und die ist auch in einer anerkannten Fachzeitschrift publiziert worden (1). Die Autoren schlossen, dass LaVita ausreichend sicher für den längeren Gebrauch sei. Sie testeten Vitamine und selbst Carnitin, allerdings blieben die Fette unbeachtet. Die Schlussfolgerung in der Werbung, dass diese Stoffe aus LaVita „besonders gut aufgenommen und verwertet werden“, setzt einen Vergleichspartner voraus, der nicht vorhanden war; man hätte z.B. Sanostol nehmen können. Deshalb wundert man sich auch über die Angabe einer Randomisierung in Fig. 1 der Veröffentlichung. „Nach den Vorgaben der Orthomolekularen Medizin dosiert“ heißt herzlich wenig, da es keine allgemeingültigen Vorgaben gibt. Die Orthomolekulare Medizin geht auf Linus Pauling zurück, der meinte, Erkältungen kämen bei hohen Dosen von Vitamin C nicht zum Ausbruch. Wissenschaftlich war diese Hypothese nicht haltbar. Hohe Dosen von Vitamin fördern z.B. die Aufnahme von Aluminium – möchte man nicht so gerne. Zugegeben, dass man eine wissenschaftliche Studie sponsert, ehrt das Unternehmen.

LaVita preislich gesehen
10 ml LaVita kosten 1 €, also 365 € im Jahr. Sanostol kostet auch noch etwa ein Drittel davon. Ich meine, man kann sich das sparen. Steigen Sie um auf gesunde Ernährung.

Links:

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