Tuesday, March 21, 2017

Superfood Macha




Macha (im Deutschen auch Matcha geschrieben) ist der japanische Pulvertee, der in der Teezeremonie benutzt wird. Der Tee ist besonders reich an Chlorophyll, aber das ist Spinat auch. Ich muss dem Drang widerstehen, hier zu viel über die japanische Teezeremonie zu erzählen und mich mehr auf den Gebrauch im Westen im Rahmen eines Hypes beschränken.
Macha (間茶/まっちゃ) wird mit einem Bambusbesen (sieht so ähnlich aus wie ein Rasierpinsel) aufgeschäumt. Der dickflüssigere wird Koicha (濃茶) genannt, der aus etwas weniger Teepulver hergestellte Tee heißt Usucha (薄茶).

Was enthält Macha?
Zunächst einmal sehr, sehr viel Wasser (95-97%). Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien sind nur in Spuren vorhanden. Aber es sind Koffein und Antioxidantien vorhanden, so zum Beispiel Polyphenole wie Epigallocatechingallat, Epicatechingallat, Epicatechin oder Myrecetin (1). Auch Flavonoide wie Kaempferol oder Quercetin wurden im Tee gefunden. Macha ist aufwendig hergestellt und deshalb teuer. Einen großen Vorteil bietet die Pulverisierung aber nicht, denn dadurch wird die Oberfläche vergrößert und das Aroma verfliegt schneller.

Gesundheit
In üblichen Mengen schadet der Tee nicht (2). Hinweise auf positive Effekte der Antioxidantien gibt es. Für Krankheitsvorbeugung oder Therapie von Krankheiten existieren entsprechende Studien jedoch nicht. Eine chinesische Studie zu Grüntee (3) fand ein geringeres Risiko für die Sterblichkeit aller Ursachen und die kardiovaskuläre Sterblichkeit bei Teetrinkern, vor allem, wenn es sich gleichzeitig um Nieraucher gehandelt hat; eine geringere Krebsmortalität durch Grüntee ließ sich hingegen nicht nachweisen. 

Kosten
Die Qualitätsunterschiede sind uns in der Regel unbekannt, weshalb ziemlich sicher überzogene Preise verlangt werden. Wenn ich Preise vergleiche, gibt es schon Macha für 11-12 € pro 100 g, aber es werden auch solche für über 300 € für 100 g angeboten. Das wird dann ein teurer Smoothie. Und es wäre so, als würde man Limonade und Champagner zusammenkippen.

Superfood oder nicht?
Macha war nicht als Zutat für einen Smoothie gedacht, sondern für die Teezeremonie. Die Teezeremonie bringt Ruhe, worin der höhere Anteil an gesundheitlichem zu sehen ist. Nach Inhaltstoffen unterscheiden sich Macha und Grüner Tee kaum. Wenn man besonders viele Inhaltsstoffe des Tees zu sich nehmen will, dann müsste man ihn essen, so wie in dem burmesischen Tee-Salat, dem Lahpet (4). Doch halt, bevor hier ein neuer Hype entsteht: das Gesundheitsministerium von Myanmar warnte 2009 vor 43 verschiedenen konservierten Salaten, da sie Auramin O enthielten, das an Leber und Nieren Schaden anrichten kann und wahrscheinlich Leberkrebs auslösen kann.
Ich halte Macha für einen Supertee bei der Teezeremonie. Ansonsten ist er kein Superfood.

Links:


Weitere Bewertungen von Superfoods unter dem Stichwort "Superfoods" hier auf diesem Blog.

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